Hydrolate sind wässrige Pflanzenauszüge und eignen sich sehr gut für die Tonisierung der Haut

Tonisieren: Vorbereitung für die Pflege

Nach der Reinigung ist vor der Pflege

Die Verwendung eines Gesichtswassers oder Tonic nach der Reinigung ist der zweite Schritt einer hautfreundlichen Routine für die tägliche Pflege der Haut. Er schließt die Reinigung ab und bereitet die Haut auf die Aufnahme der Wirkstoffe vor, die ihr mit der nun folgenden Pflege angeboten werden. Den normalen Zustand der Haut nennt man auch Tonus (von altgriechisch für "Spannung"), weshalb man bei diesem zweiten Pflegeschritt vom Tonisieren spricht.

Das Tonisieren hat mehrere positive Aspekte. Zunächst werden Reste des Reinigungsprodukts und letzte Schmutzpartikel mit dem Tonic entfernt. Das ist wichtig, damit die Interaktion mit der Hydro-Lipid-Matrix deiner Haut unterbrochen wird.

Ein weiterer Aspekt ist der pH-Wert. Ein Tonic hat einen sauren, im Idealfall auf das Reinigungsprodukt abgestimmten ph-Wert. Mit dem Tonisieren kommt die Haut wieder in ihr natürliches Gleichgewicht von ca. pH = 5,5. Dadurch erholt sich der Säureschutzmantel sofort und die "guten" Keime fühlen sich wohl. Dann übernehmen sie auch wieder Ihre "Wächterfunktion" gegen schädliche Keime.

Schließlich wird der Haut mit einem Tonic auch viel Feuchtigkeit zugeführt. Das ist nicht nur für trockene Haut wichtig, sondern ganz allgemein vor der Benutzung von Cremes, Lotions oder Seren, denn ohne Feuchtigkeit könnte die Aufnahme der in der folgenden Pflege enthaltenen Lipide gar nicht richtig ablaufen. Um die wirksamen Inhaltsstoffe einer Creme für die Haut verfügbar zu machen, müssen Enzyme aktiv werden. Diese Enzyme spalten dann die Lipide auf, benötigen dazu aber unbedingt sogenanntes freies Wasser. Wenn davon nicht genug verfügbar ist, so können nicht alle Wirkstoff genutzt werden. Zusätzlich trocknet die Haut durch den "Wasserverbrauch" auch noch aus. Ein Tonic eignet sich also ganz hervorragend, die Haut auf die Pflege vorzubereiten.

Hydrolate und Extrakte

Wässrige Pflanzenauszüge, die sogenannten Hydrolate, sind für die Aufgabe der Tonisierung als Basis bestens geeignet. Sie können auf verschiedene Bedürfnisse der Haut angepasst werden. So wirkt beispielsweise die Melisse, die seit Jahrhunderten als „Apothekenpflanze“ bekannt und geschätzt ist, beruhigend und lindernd bei gestresster und/oder entzündlicher Haut.

Auch Extrakte aus Pflanzen oder Früchten können in einem Tonic perfekt "untergebracht" werden. Grüner Tee wirkt gegen freie Radikale, lindert Entzündungen und wirkt regenerierend. Ebenso beliebt für die Pflege der Haut ist die Aloe vera. Sie ist nicht nur ein bewährter Spender von Feuchtigkeit. Auch heilt sie durch ihren Gehalt an Polysaccariden und Glykoproteinen Irritationen der Haut wie z.B. Sonnenbrand oder Reizungen. Wasserlösliche Wirkstoffe wie Niacinamid (Vitamin B3) können schon beim Tonisieren der Haut zur Verfügung gestellt werden.

Manchmal reicht Tonisieren schon zur Pflege

Zusätzlich zur Verwendung nach der Reinigung kann ein Tonic auch mehrmals am Tag zur Erfrischung und extra Feuchtigkeitsversorgung aufgetragen werden. Normale oder leicht fettige Haut kann sogar allein durch Verwenden eines Tonics an manchen Tagen ausreichend versorgt sein, und man kann den folgenden Pflegeschritt auch einfach auslassen. Hierbei - wie generell bei der Hautpflege - ist es wichtig, mehr auf das eigene Hautgefühl zu hören, als allzu starr auf "Regeln" zu achten.

Fazit: Das Tonisieren ist der zweite Schritt der täglichen Routine für die perfekte Pflege der Haut. Er schließt die Reinigung ab. Das Tonic durchfeuchtet die Haut intensiv, reguliert den pH-Wert und bereitet die Haut ideal für die Aufnahme der nachfolgenden Pflege vor.

Zurück zum Blog